Nachhaltige Mobilität und Vernetzung

Mobilität gehört zu den wesentlichen Voraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum. Die aktuelle Herausforderung ist, den wachsenden Bedarf an Mobilität trotz schwindender Ressourcen zu bedienen und dabei die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Ganzheitliche Mobilitätskonzepte müssen effizient, nachhaltig, kundenorientiert und vor allem jederzeit und überall zugänglich gestaltet werden. Gemeinsam erforschen und entwickeln wir wegweisende Mobilitätslösungen für unsere Kunden, um die Zukunft der Mobilität zu gestalten. Dabei betrachten wir neben der Automobilität auch andere Verkehrsträger sowie strukturelle Fragen wie Urbanisierung, Stadtentwicklung oder Verkehrsinfrastrukturqualität. Auch Nachfragetrends, wie beispielsweise die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen, werden berücksichtigt. Ein Eckpfeiler unseres Zukunftsprogramms „TOGETHER – Strategie 2025“ ist der Aufbau eines markenübergreifenden Geschäftsfelds für Mobilitätslösungen. Teil davon ist die neue Geschäftseinheit MOIA, die am Kundenbedarf orientierte Angebote selbst aufbauen, sich daran beteiligen oder diese zukaufen wird – zum Beispiel Fahrdienstleistungen auf Abruf.

Volkswagen arbeitet an vielfältigen Lösungen, von innovativen Fahrzeugkonzepten bis hin zur Erforschung städtebaulicher Innovationen. Dabei stehen wir im Austausch mit Universitäten und Verbänden und stellen Lösungsansätze in der Fachöffentlichkeit zur Diskussion. Ihre volle Wirkung können diese Maßnahmen allerdings nur dann entfalten, wenn sie miteinander vernetzt und zur richtigen Zeit am richtigen Ort eingesetzt werden. Gefragt ist ein effizientes Zusammenspiel von Menschen, Technologien, Verkehrsmitteln und Infrastruktur. Im Sustainable Mobility Projekt 2.0 des WBCSD haben wir dazu beigetragen, mit Hilfe der Wissenschaft und Tests in Modellstädten Indikatoren für nachhaltige Mobilität in Städten abzuleiten. Die EU-Kommission hat im Frühjahr 2016 verkündet, dass sie die Anwendung dieser 19 Indikatoren in Städten aktiv unterstützen wird. Die Volkswagen Konzernforschung hat gemeinsam mit der Marke SEAT die interdisziplinäre Forschungsplattform CARNET (Cooperative Automotive Research Network) in Barcelona gegründet. In über 20 Kooperationsprojekten arbeitet CARNET an Konzepten für effiziente urbane Mobilität, wie zum Beispiel dem SEAT Ateca Smart City Car, das sich per Smart-City-Konnektivität mit seinem Umfeld verbindet, oder dem Barcelona Smart Shuttle.

Die Vernetzung des Fahrzeugs mit anderen Fahrzeugen, der Umwelt, der Infrastruktur und mobilen Endgeräten schreitet weiter voran und steigert für Fahrer, Insassen und andere Verkehrsteilnehmer die Sicherheit, den Komfort und den Fahrspaß. Mit der neuesten Generation des Modularen Infotainment Baukastens (MIB) haben Innovationen aus diesem Bereich bereits in zahlreiche Modelle unserer Konzernmarken Einzug gehalten.

Volkswagen hat eine lernende, kontextsensitive und personalisierte Sprachsteuerung entwickelt, die sich individuell an den Nutzer und die jeweilige Situation anpasst. Zudem entwickeln wir in den Fahrzeugen die Gestensteuerung kontinuierlich weiter. Schon heute verwenden die neuesten Infotainment-Systeme von Volkswagen eine Annäherungssensorik. Der neue Golf bietet als erster seiner Klasse ein Cockpit mit Gestensteuerung: Ohne einen Touchscreen zu berühren, ist es möglich, die Anzeigen und Elemente im virtuellen Raum durch Bewegungen zu steuern – ein klares Plus bei Komfort und Sicherheit. Die Weiterentwicklung der Gestensteuerung, das Eyetracking, beobachtet den Blickverlauf des Fahrers mit dem Ziel, das Fahrzeug frühzeitig an kritische Fahrsituationen, den Zustand des Fahrers oder seine Bedienabsicht anzupassen.

Auf dem Gebiet der intelligenten Vernetzung treibt Audi die Entwicklung mit Car-to-X-Diensten von Audi connect, neuen Infotainment-Bausteinen sowie mit hochpräzisen digitalen Karte von HERE weiter voran. Als erster Hersteller vernetzt Audi seine Modelle mit der städtischen Infrastruktur: Der Service „Time to green“ gilt als weltweit erstes Car-to-X-Angebot und bringt die Informationen zur Dauer von Ampel-Rotphasen und zur optimalen Geschwindigkeit für die „grüne Welle“ direkt in die Fahrzeuganzeige.

Scania entwickelte 2016 seine vernetzten Dienstleistungen weiter. Beispiele sind das Flottenmanagement, das auf den Daten von 230.000 vernetzten Scania-Fahrzeugen basiert, oder das flexible Wartungsprogramm, bei dem die Wartung exakt an die tatsächliche Nutzung des Fahrzeugs angepasst wird.

Volkswagen Truck & Bus stellte 2016 die neue Marke RIO vor. Die cloud-basierte, herstellerunabhängige Plattform dient dem gesamten Transport- und Logistiksystem und wird im zweiten Quartal 2017 verfügbar sein. Sie bündelt unterschiedlichste Daten aus der logistischen Wertschöpfungskette, analysiert diese und leitet daraus konkrete Handlungsempfehlungen für den Kunden ab, um Transport- und Umschlagprozesse zu optimieren und damit die Effizienz und Transparenz zu steigern.